Zur Darstellung digitaler Information und das binäre System nach Claude Shannon
Quelle www.e-technik.fh-kiel.de/~dispert/digital/digital/dig0_01.htm

Die Aufgabe der Digitaltechnik ist die Darstellung und Verarbeitung von Informationen. Um eine einfache physikalische Realisierung dieser Informationsverarbeitung zu gewährleisten, bedient sich die Digitaltechnik eines eingeschränkten Zeichensatzes, der auf eine Minimalform reduziert wurde:
Es werden zur Informationsdarstellung nur zwei Wertigkeiten bzw. Zeichen verwendet. In Abhängigkeit von dem betrachteten System können diese beiden zur Beschreibung notwendigen Zeichen in unterschiedlicher Form definiert werden, z.B.:

Fachgebiet

Zeichendefinition

Digitaltechnik "0" und "1"
Physik "low" und "high"
Aussagenlogik "wahr" und "falsch" bzw. "true" und "false"

Die Eigenschaft, jeweils einen von zwei Werten oder Zuständen annehmen zu können, wird als "binär" (lat.: aus zwei Einheiten bestehend; engl. binary) bezeichnet.

Das Wort "digital" soll im Gegensatz zum Wort "analog" die Abzählbarkeit einer Informationsmenge zum Ausdruck bringen. Während ein analoges System eine unendlich große Abstufung von Wertigkeiten erlaubt, gibt es im digitalen System nur genau differenzierbare, "diskrete" Werte, die in einfachster Form abgezählt werden können, z.b. mit den Fingern. Auch die alten Römer konnten dies schon. Ihre Finger (lat. digitus) sind "schuld" daran, daß wir heute von "Digitaltechnik" sprechen.

Dieses an den "Finger abzählen" ist natürlich auch der Grund dafür, daß wir im täglichen Leben das sogenannte "Dezimalsystem" (Zehnersystem) verwenden. Da in der Technik kein Grund zum "Zehnfingersystem" besteht, wird dort wegen der leichteren technischen Realisierung das oben definierte "Zweifingersystem" eingesetzt.
Wegen seiner Beschränkung auf nur zwei Zeichen, wird dieses Darstellungssystem als "dual" bezeichnet (duales Zahlensystem).

Die kleinste binäre Nachrichtenmenge, das Binärzeichen, wird als "Bit" bezeichnet, was der englischen Bezeichnung "binary digit" entstammt.
Ein Bit beschreibt also den logischen Zustand eines zweiwertigen Systems. Die Tatsache, daß es sich um ein minimales System handelt, kommt in der ursprünglich durch
Claude Shannon eingeführten Bezeichnung zum Ausdruck:

Basic Indissoluble Unit

Natürlich bietet die maschinenorientierte duale Zeichendarstellung im alltäglichen Leben keinen Vorteil. Im Gegenteil, die technisch leicht implementierbare "0/1"-Darstellung ist für uns schwer lesbar und gibt daher leicht zu fehlerhafter Interpretation Anlaß.